Kein Naziaufmarsch in Lübeck: Let's block it again!
26. März 2010: Mehrere hundert Nazis wollen in Lübeck einen Aufmarsch veranstalten. Angeführt von einem Mann mit zwölf einschlägigen Vorstrafen, dem seine Kameraden liebevoll den Beinamen eines SS-Obergruppenführers gegeben haben, soll es durch die Hansestadt gehen. Doch die Nazis floppen: Keine 400 Meter kommen Thomas Wulff und seine Kameraden. Dann heißt es wieder umkehren. Die Aufmarschstrecke der Nazis wird von tausenden Menschen friedlich blockiert.
Im März 2011, wenn Nazis erneut in Lübeck marschieren wollen, gilt: Auf ein Neues. Let's block it again.
Der Lübecker Trauermarsch
Norddeutsche Nazis aus dem Spektrum der „Freien Kräfte“ und der NPD veranstalten seit 2006 alljährlich in Lübeck ihren „Trauermarsch“. In der Bombardierung Lübecks während des Zweiten Weltkriegs sehen sie eine geeignete Gelegenheit ihr braunes Geschichtsbild zu verbreiten. Es wird ein deutsches Opferbild konstruiert und es werden die alliierten Befreier zu Kriegsverbrechern umgedeutet. Nicht ohne Protest: Gegen den Naziaufmarsch mobilisiert - ebenfalls seit 2006 - ein breites Bündnis von antifaschistischen Gruppen, Kirchen und Parteien unter dem Titel „Wir können sie stoppen“. Dessen Aktionen konnten die Nazis aus der Innenstadt vertreiben, so dass sie sich mit dem Stadtteil hinter dem Bahnhof begnügen mussten. Begleitet wird die Veranstaltung von einem gewaltigen Aufgebot der Polizei.
Opfer.. bla, bla
Glücklicherweise ist die Situation in Lübeck anders als in Dresden. Eine entwickelte Gedenkkultur bürgerlich-konservativer Kreise gibt es kaum, so dass die Propaganda der Nazis vom „Bombenterror“ ins Leere läuft.
Dennoch gilt es an diesem Punkt wachsam zu bleiben: Nicht nur den rechten Höhlenbewohnern muss entgegengewirkt werden, sondern auch Versuchen aus dem bürgerlichen Lager, deutsche Opfergeschichten zu erzählen und damit Ursache und Wirkung, Täter und Opfer des deutschen Faschismus gleichzusetzen und zu verkehren. Lübeck war keine unschuldige Marzipanstadt! Zwischen Backsteingotik und Trave tobte die deutsche Volksgemeinschaft. Juden, die nicht geflüchtet waren, wurden in das Konzentrationslager Jungfernhof deportiert. Einzig drei Personen überlebten dies.
Still ♥-ing to block Nazis
Die Veranstaltung in Lübeck 2010 war für die Nazis kein Vergnügen. Mit einer Anmeldung für das nächste Jahr wurde erstmals lange gezögert. Es liegt jetzt an uns dem Treiben endgültig ein Ende zu setzen. Ein paar Raffinessen der vergangenen Blockaden können dabei helfen. Es wird wieder Blockadepunkte geben, die wir offen bewerben und mit einem Aktionskonsens verbinden. Mit einer ordentlichen Portion zivilen Ungehorsams werden wir die Nazis auch 2011 stoppen.
Setzen wir dem braunen Treiben in Lübeck ein Ende!
Let's block it again!
http://www.bastalinkejugend.de/
http://www.bastalinkejugend.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen