27.03.2011

Lübeck 2011


Am 26.03.2011 führte die NPD und Freie Kameradschaften ein "Trauermarsch" durch, um an die "Opfer" des Fliegerangriffs am 28.03.1942 zu gedenken.
Die Vorzeichen
waren alles andere als positiv für die Nazis. 2010 mussten die Nazis dank der Proteste
Tausender nach 400 Meter umkehren.
Faschisten_innen wollten in gewohnter Manier die Geschichte um deuten und aus deutschen Täter_innen Opfer machen. Doch genau wie beispielsweise in Dresden war die Bevölkerung keinesfalls unbeteiligt oder schuldlos, Juden wurden ausnahmslos ins KZ Jungfernhof deportiert, nur 3 Personen überlebten.
Also rief auch 2011 das aus Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, linksradikalen und kommunistischen Gruppen bestehende Bündnis "Wir können sie stoppen" auf den Naziaufmarsch zu blockieren.
Auch wir, die SDAJ Gadebusch, reiste am 26. in aller Frühe nach Lübeck. Als wir kurz nach 7 in Lübeck ankamen, war wie gewohnt die gesamte Innenstadt schon abgeriegelt. Erst nach eineinhalb Stunden gelang es uns auf die andere Seite der Trave. Schließlich trafen wir an der Ziegelstraße ca. 50 Personen die zum Blockadepunkt Ziegelteller wollten. Die Polizei ließ kein Zweifel dran, dass sie dieses Jahr alles tun wollten, dass die Nazis marschieren können, und drängten uns nach 3 Ansagen von der Straßen. Von da an wurden im Kessel auf die Fackenburgerallee geleitet. Dort trafen wir auf ca 150 Personen, die zwar lautstark Solidarität bekundet aber auch dann nichts taten, als ein Mann von ein uns begleitenden Polizeifahrzeug angefahren wurde und es darauf hin zu Rangeleien mit den Beamten_innen kam. Wie sinnlos diese Festsetzung war, zeigt sich allein daran, dass die Cops nach 20 Minuten einfach abzogen. Nun kam die Ansage das sich möglichst viele Menschen zum Blockadepunkt 3 bewegen sollten, da die Route der Nazis vollkommen frei war. Einfacher gesagt, als getan, jede noch so kleine Straße war mit behelmten Cops abgeriegelt, oft auch mit Hundestaffeln. Als sich eine große Menge Menschen der Route näherten wurde auf uns ohne Vorwarnung mit Reizgasgranaten geschossen und immerwieder mussten wir vor rennenden Hundertschafften flüchten. Als wir schließlich nach Stunden und viel Glück Blockadepunkt 3 erreichten waren die Faschist_innen, schon einen großteil der Route abgegangen. Am Blockadepunkt war eine Kirche für die Blockierer_innen geöffnet. Auf einmal eskalierte die Polizei und riegelte auch die Kirche ab. Es wurde ohne ersichtlichen Grund mit Reizgas gesprüht und in bester Hooliganmanier geprügelt. Nach der Attacke war die komplette Blockade im Kessel und weit über ein Dutzend Menschen musste mit Kochsalzlösung gegen das Reizgas notdürftig behandelt werden.
Als wir aus dem Kessel gelassen wurden, waren die Nazis bereits am Hauptbahnhof. Die Route konnte lediglich ein wenig abgekürzt werden.
2011 hatten wir die Chance aus dem Nazisaufmarsch in Lübeck Geschichte zu machen. Nach dem Desaster letztes Jahr kam die Anmeldung sehr spät, beim erneuten Versagen, wäre das wohl der letze Versuch gewesen. Aber es kam alles ganz anders. Es beteiligten sich deutlich weniger Menschen als letztes Jahr. Und schließlich konnten 2000 Polizisten_innen den Weg für rund 350 Nazi frei prügeln. Es zeigt sich wieder einmal, dass Faschismus und Demokratie nur zwei Seiten einer Medaille sind, nämlich die der bürgerliche Herrschaft. Faschismus soll immer die revolutionäre Arbeiterschaft zerschlagen - in Zeiten, wo die Krise von Werktätigen bezahlt werden soll, imperalistische Kriege im Irak, in Afgahnistan und nun auch in Libyen wüten, Profitgier riesige Katastrophen wie in Japan bewirkt, ist das wohl wieder von der Herrschenden erwünscht.
Aber nicht mit uns. Wir werden Faschisten_innen auch in Zukunft überall entgegen treten.

Hinter dem Faschismus steht das Kapital!

Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend Gadebusch

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